Wohnungen für Vögel und Fledermäuse:

Nistkasten-Aktionen

 

 

Die NABU-Gruppe Esslingen betreut auf dem Ebershaldenfriedhof insgesamt etwa 30 Nistkästen, in denen hauptsächlich Kleiber, Kohlmeisen und Blaumeisen brüten. 

 

Hummeln, Hornissen und Wespen besiedeln ebenfalls Nistkästen.

Einmal jährlich, meistens Anfang November, findet eine Nistkasten-Aktion statt: Die Kästen werden herunter genommen. Ihr Inhalt wird untersucht und protokolliert. Anschließend werden die Kästen gereinigt und wieder aufgehängt. Häufig beteiligen sich auch Familien mit Kindern an der Aktion. Die Kinder helfen gern beim Schreiben der Protokolle oder dem Reinigen der Nester.

 

Das Abnehmen und Aufhängen der Kästen übernehmen kräftige Jugendliche oder Erwachsene, denn besonders die Holzbeton-Großraumkästen sind schwer. 

 

 

 

                     Mitglieder der NABU-Gruppe Esslingen bei der Nistkasten-Aktion.

                     Foto: Ch. Reimers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kleiber: Er besiedelt gern die Kästen mit dem großen ovalen Flugloch.

Foto: NABU / Böhmke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Großraumkasten mit dem ovalen Flugloch eignet sich für viele Vogelarten. Meistens brüten Kleiber in diesem Kasten. Beim Kampf um einen Nistkasten haben die Meisen gegenüber dem Kleiber fast immer das Nachsehen.

 

Foto: Ch. Reimers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der Kleiber verklebt das Flugloch einer Baumhöhle oder eines Nistkastens immer mit Lehm. Er lässt nur ein passgenaues Einflugloch offen.

 

Foto: Ch. Reimers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Großraumkasten mit drei kleinen Einschlupflöchern ist für Blaumeisen gedacht. Der tiefe Kasten wäre ihnen sonst zu dunkel. In den Kasten quetschen sich aber gelegentlich auch Kohlmeisen und manchmal sogar der Kleiber hinein.

Foto: Ch. Reimers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blaumeisenpaar

Foto: NABU / Ludwichowski

Der Werkstoff Holzbeton wurde gewählt, weil reine Holzkästen sehr schnell von Spechten, Eichhörnchen und Mardern so bearbeitet werden, dass sie zum Brüten nicht mehr taugen. Denn auch Eichhörnchen und Spechte sind Nesträuber und füttern ihre Jungen mit Jungvögeln kleiner Vogelarten; es sind nicht immer die Rabenvögel. Fluglöcher werden erweitert oder in die Seitenwände werden Löcher geschlagen oder genagt. Aber selbst bei den Holzbeton-Kästen muss manchmal die Vorderwand ersetzt werden, weil kräftige Schnäbel oder Zähne das Flugloch erweitert haben.

Sogar in die Seitenwand wurde ein Spalt genagt.

Foto: Ch. Reimers

 

 

Eichhörnchen im Ebershaldenfriedhof. Es plündert gern Vogelnester und räumt Nistkästen aus.

Foto: Ch. Reimers

Buntspecht. Auch die Buntspechte verfüttern gern Junge kleinerer Arten an die eigene Brut. Bei Nistkästen werden  die Fluglöcher erweitert oder Löcher in die Seitenwände gehackt. Reine Holzkästen halten auf dem Friedhof in der Brutsaison keine vier Wochen. Selbst Holzbeton-Kästen werden bearbeitet.

Foto: NABU / Birgit Christophersen

 

 

 

So sieht ein Meisennest aus einem Großraumkasten aus:

Die Großraumkästen erleichtern den Vogeleltern das Füttern. Sie lassen Raum für einen kleinen Vorplatz vor der Nistmulde, auf dem der Altvogel bequem stehen kann. Die Nistmulde befindet sich an der Rückwand des Kastens.

Foto: Ch. Reimers

 

 

 

 

 

So sieht ein Meisennest aus einem der alten, engen Kästen aus. Der fütternde Vogel muss sich im Kasten an der Innenwand festklammern und landet oft auf den Jungen. Bei Regen durchnässt er mit seinem nassen Gefieder auch die Jungen, die dann häufig an Unterkühlung eingehen.

Foto: Ch. Reimers

 

 

 

 

 

 

Kohlmeisen verbauen nicht nur Naturmaterialien wie Moos und Grashalme, sondern auch bunte Woll- und Plastikfäden. Wir fanden knallrote, lila und weiße Nester.

Foto: NABU / Claus König

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nest mit knallroten Wollfäden. Das Gelege wurde nicht ausgebrütet.

Foto: W. Schankula

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Strahlend weißes Kohlmeisennest aus Kunstfasern. Auch dieses Gelege ging verloren.

Foto: Ch. Reimers

 

Helles Nest aus fast durchsichtigen Fäden. Ein totes Junges ist zu sehen. Die übrigen Geschwister sind vermutlich gesund ausgeflogen.

Foto: Ch. Reimers

 

 Kohlmeisennest aus lila Wollfäden. Hier sieht man zwei tote Jungvögel.

Auch bei erfolgreich ausgeflogenen Bruten kommt es häufig vor, dass es ein bis drei Jungvögel nicht schaffen und tot im Nest bleiben. Erst ab vier toten Jungen gehen wir davon aus, dass die Brut verloren war.

 

Foto: Ch. Reimers

 

2011 fanden wir diese tote Kohlmeise auf ihrem Nest. Das Weibchen ist offenbar an Legenot eingegangen. Das dritte Ei steckte in der Kloake fest und konnte trotz aller Anstrengung nicht herausgepresst werden. Die Kohlmeise starb schließlich infolge völliger Entkräftung an einem Schock.

Foto: Ch. Reimers

 

 

Seit dem großen Sturm "Lothar" zu Weihnachten 1999, dem im unteren, ältesten Teil des Friedhofs viele der alten Fichten zum Opfer fielen, können wir nicht mehr viele Kästen dort aufhängen und der Bruterfolg ist gering. Im oberen Teil sieht es besser aus. Insgesamt fliegen etwa 60 bis 70 Prozent der Jungvögel aus.

Fledermäuse

 

haben sich auf dem Ebershaldenfriedhof bisher nicht regelmäßig angesiedelt. Sie nutzen die für sie aufgehängten Kästen nur selten und lediglich für kurze Aufenthalte. Dafür finden wir häufig Blaumeisennester in den Fledermaus-Kästen, obwohl diese Kästen sich überhaupt nicht für Vogelnester eignen.

 

Auch die Fledermauskästen werden auf dem Ebershaldenfriedhof bei den Nistkasten-Aktionen regelmäßig von Ralf Hilzinger und seiner Gruppe kontrolliert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abendsegler.

Foto: Ralf Hilzinger

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fledermauskasten. Dieser Kastentyp ist für Höhlen bewohnende Fledermausarten wie den Großen Abendsegler geeignet, der sein Quartier in Baumhöhlen sucht. Den Kasten auf dem Ebershalden-friedhof hat er leider noch nicht besetzt.

Foto: Ch. Reimers

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwergfledermaus. Unserer kleinsten Fledermausart genügen enge Spalten als Quartier.

Foto: Ralf Hilzinger

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Fledermauskasten-Typ ist für spaltenbewohnende Fledermausarten wie die Zwergfledermaus geeignet.

Foto: Ch. Reimers