Pachtgrundstück im Hainbachtal

 

Seit 25 Jahren bewirtschaftet die NABU-Gruppe Esslingen ein Grundstück im Hainbachtal, das die Eigentümerin nicht mehr selbst pflegen konnte. Wir dürfen das Grundstück weitgehend nach Naturschutzgesichtspunkten gestalten. Bedingung war, dass wir den Zaun erhalten. Das Grundstück wird im Osten durch einen geteerten Feldweg geteilt. Die westliche, höher gelegene, teils steile Fläche ist die bedeutend größere und wurde ursprünglich als Obstgarten genutzt. Dort befindet sich eine kleine Geschirrhütte.

 

 

Eingang zum westlichen, oberen Teil des Pachtgrundstücks

 

 

 

 

Foto:Ch.Reimers

 

 

Hütte im oberen Teil.
Dahinter steigt das Gelände steil an.

 

Foto:Ch.Reimers

 

Im ganz westlichen, oberen Teil wird die Fläche steil. Hier fühlt sich die Brombeere sehr wohl, was konsequente Pflegemaßnahmen erfordert. Die Fläche ist gut wasserzügig und mit Nährstoffen versorgt, so daß die Wuchskraft der Brombeere enorm ist. Dennoch möchten wir versuchen, diesen Bereich auszumagern und einen Magerrasen entwickeln. Hierzu wird die Fläche weitgehend gehölzfrei gehalten. Aufgrund der starken Hangneigung sollten Nährstoffe, so sie nicht von oben nachgeliefert werden, mittelfristig ausgewaschen werden.

 

 

 

 

Hütte mit Bäumen

 

 

Foto:Ch.Reimers

 

Das Mähgut wird zu Laubhaufen zusammengerecht.

Natürlich dürfen Nistkästen auf einem NABU-Grundstück nicht fehlen.

 

FotoCh.Reimers

Im Bereich zwischen der Hütte und dem Weg, der weniger Hangneigung hat, stehen alte Obstbäume, die aber meist niedrige Stammhöhen haben. Hier wurden einige Bäume entfernt, da sie viel zu dicht gepflanzt waren. Die übrigen wurden aufgeastet und zu Hochstämmen umgeformt, damit ein Stück Streuobstwiese entstehen kann. Auch dieser Bereich ist gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt, was durch das Vorkommen der Großen Mädesüß deutlich wird.

 

Ziel ist hier die Entwicklung einer artenreichen Blumenwiese als Unterwuchs, was sicher auch einen langen Atem erfordert, da die gute Nährstoffversorgung Arten wie Brennessel stark fördert.

 

 

Blumen wachsen auch an der Böschung vor dem Zaun: Buschwindröschen, Gundermann, Löwenzahn und Scharbockskraut sind dort im Frühling zu finden.

 

Foto:Ch.Reimers

 

 

Der östlich des Weges gelegene Teil ist eben in der Talaue des Hainbachs gelegen. Er weist einen hohen Grundwasserstand auf und hat in der Südostecke einen kleinen Tümpel. Dieser wurde mit Unterstützung der Familiengruppe entschlammt, so daß das Wasservolumen wieder größer und das Wasser auch sauberer ist.


 

Gesamtansicht des Grundstücks

Der Rest der unteren Fläche stellt sich als nasse Wiese mit Hochstauden dar, die sowohl Nährstoffe als auch Wasser gut vertragen. So gibt es Gruppen von Großer Mädesüß, Baldrian, Seggen und Schwertlilien.

 

 

 

 

 

        Mädesüß

 

 

Wir müssen auch hier Brom- und Kratzbeeren regelmäßig entfernen, allerdings wird das mit Rücksicht auf die Hochstauden, die erst spät blühen und für solche Naßwiesen charakteristisch sind, erst im Winter gemacht. Die Entwicklung einer artenreichen Naßwiese ist hier das Ziel, und deshalb ist auch diese Fläche weitgehend gehölzfrei.

 

 

 

 

 

Ralf Hilzinger, Vorsitzender

 

 

 

(Fotos: NABU / Ch. Reimers)

 

 

 

 

 

 

Baum mit zwei Nistkästen im unteren Teil