Stunde der Gartenvögel

Ergebnisse 2014

Die "Stunde der Gartenvögel" ermöglicht es, zuverlässige und deutschlandweit flächendeckende Zahlen zur Bestandsentwicklung von Vogelarten im Siedlungsraum zu sammeln. Rund 41.450 Personen nahmen bundesweit an der diesjährigen "Stunde der Gartenvögel" teil.

 

Gemeldet wurden mehr als 970.000 Vögel.

 

 

Im Kreis Esslingen beteiligten sich 193 Vogelfreunde an der Aktion. In 118 Gärten wurden 3.411 Vögel gezählt. Die Rangliste der drei häufigsten Vogelarten gleicht dem bundesweiten Ergebnis:

1) Haussperling (587 Vögel), 2) Amsel (364 Vögel), 3) Kohlmeise (361 Vögel).

 

 

Foto: Claus König
Foto: Claus König

Platz 1: Haussperling

Foto: delpho
Foto: delpho

Platz 2: Amsel

 

Die Amsel ist zwar immer noch zweithäu-figster Gartenvogel, hat aber in den letzten 10 Jahren ein Viertel ihres Bestandes verloren. Nur ein kleiner Teil dieser Verluste lässt sich auf das Usutu-Virus zurückführen, das seit 2011 im Rheintal zu einem größeren Amsel-sterben geführt hat.

 

Foto: Rolf Jürgens
Foto: Rolf Jürgens

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Platz: Kohlmeise

Foto: NABU
Foto: NABU

 

 

Noch dramatischer sah es in diesem Jahr beim Grünfinken aus, der gegenüber 2013 einen Einbruch um 27 Prozent erlitt (Esslingen: Platz 12, minus 0,42 Prozent). Die Bestände des Grünfinks haben besonders in Württemberg und Südbaden gelitten. Hier gingen sie gegenüber dem Vorjahr bis zu 60 Prozent zurück. Grund könnte ein regionales Grünfinkensterben durch Befall mit dem Einzeller Trichomonas gallinae sein, der meist im Umfeld von sommerlichen Vogelfütterungen auftritt.

 

 

 

Foto: NABU
Foto: NABU

Während bundesweit bei der Mehlschwalbe und dem Mauersegler ein besorgnis-erregender Abwärtstrend festgestellt wurde, erreichte die Mehlschwalbe in Esslingen Platz 5 (203 Vögel = + 68 Prozent) und der Mauersegler Platz 10 (93 Vögel = + 78 Prozent). Bundesweit nahm die Mehlschwalbe um 19 Prozent und der Mauersegler um 14 Prozent ab! Bei beiden Arten gab es seit 2006 einen Bestandsrückgang von 42 Prozent.

 

 

 

Foto: fotonatur
Foto: fotonatur

 

Mehlschwalben kann man mit Kunstnestern und Mauerseglern mit Nistkästen helfen.

 

 

Insgesamt ist die Entwicklung bei den Gartenvögeln positiv: Bei den 50 häufigsten Gartenvögeln stehen im Zehnjahresvergleich fünf abnehmenden Arten 22 zunehmende Arten gegenüber, die übrigen 23 Arten sind stabil. Die Zunahmen im Siedlungsraum stehen oft im starken Gegensatz zu den Rückgängen in anderen Lebensräumen.

 

 

 

Foto: Claus König
Foto: Claus König

Der Feldsperling unterscheidet sich vom Haussperling durch den kastanienbraunen Kopf und den schwarzen Wangenfleck auf weißem Grund. Beim Feldsperling sind beide Geschlechter gleich gefärbt.

Erfolgreiche Landflucht

 

 

Unter den häufigen Arten weist der Feldsperling die mit Abstand stärkste Zunahme seit Start der Aktion vor zehn Jahren auf. Andere Gewinner im Siedlungsraum sind Ringel- und Türkentaube, Gimpel, Goldammer, Sumpf-, Hauben- und Tannenmeise, Grün- und Buntspecht sowie Rabenvögel wie Eichelhäher und Dohle.

 

 

 

Foto:fotonatur
Foto:fotonatur

 

Elster und Rabenkrähe dagegen nahmen über die Jahre nicht zu, die Elsterbestände nahmen sogar leicht ab. Der Elster geht es also schlechter als vielen Kleinvogelarten, für deren angeblichen Rückgang sie immer wieder fälschlich verantwortlich gemacht wird.