Stunde der Gartenvögel 2017

Der Spatz hat wieder den ersten Platz erobert! Foto: NABU
Der Spatz hat wieder den ersten Platz erobert! Foto: NABU

 

 

Keine Überraschungen in den vorderen Rängen

Auch in diesem Jahr hat sich der Haussperling mit seinem fröhlichen „Tschilp“ an die Spitze gesetzt. Mit 4,8 Vögeln/Garten ist er damit die häufigste Vogelart in Deutschland.

Platz 2 nimmt wieder die Amsel ein, die in fast 95% aller Gärten anzutreffen ist; gefolgt von der Kohlmeise auf Platz 3: 2,76 Tiere turnen in unseren Gärten im Schnitt.

 

In Esslingen haben sich die gleichen Top 3 der Vogelarten ergeben. Auch die Häufigkeit, in wie vielen Gärten die Vögel anzutreffen sind, stimmt weitgehend mit den bundesweiten Ergebnissen überein. Nur die Anzahl der Tiere pro Garten liegt in Esslingen niedriger und alle drei weisen einen leichten Rückgang auf. Haussperling um -13%, Amsel um -18% und Kohlmeise um -12%.

 

Platz 4 und Platz 5 gehen an den Star und die Blaumeise. Bundesweit liegt der vorlaute Star vor der kleinen Blaumeise.

In Esslingen dagegen liegt der geschickte Kletterer trotz eines Rückgangs um -17% noch vor dem Star.

 

 

 

Foto: Schankula

 

Feldsperling zieht in die Stadt

Bundesweit scheint der ehemalige Feldbewohner sich in der städtischen Umgebung wohl zu fühlen und kann den guten Zuwachs des letzten Jahres mit leichtem Verlust (-7%) fast halten. Mit insgesamt 87768 Tieren landet er auf dem 6. Rang.

Auch in Esslingen befindet sich der Feldsperling mit Platz 9 unter den Top 10. Wiederholt hier aber nicht seine positive Entwicklung der beiden letzten Jahre, sondern nimmt um deutliche 56% ab.

 

 

Trotz ihres schönen Gefieders ist die Elster ein (zu Unrecht) nicht immer gern gesehener Gast in unseren Gärten. Bundesweit nimmt sie den 7. Rang ein, in Esslingen den 6. Platz.

 

 

 

 

 

 

 

                                 Foto: Fotonatur

 

 

Aufwind für Luftakrobaten

 

 

 

Das überraschendste Ergebnis ergab sich dieses Jahr beim Mauersegler und so könnte diese Art als der eigentliche diesjährige Gewinner genannt werden. Bundesweit wurden 30% mehr Tiere gezählt als im vergangenen Jahr (Platz 8). In Esslingen nahm die Vogelart um erstaunliche 111% zu und kommt ebenfalls auf den 8. Rang! Ein zunächst erfreuliches Ergebnis, hatte der Mauersegler in den vergangenen Jahren doch kontinuierlich abgenommen; seit Beginn der Aktion um mehr als die Hälfte. Auch die Mehlschwalbe konnte bundesweit endlich wieder zulegen und liegt dort auf Platz 9.

Weshalb die Zahlen so gut sind und ob sie für eine dauerhafte Erholung stehen, ist jedoch ungewiss. Erreichen sie mit diesen erfreulichen Werten doch nur 70% der Zahlen von 2006.    

In Esslingen hat die Mehlschwalbe – nach einer deutlichen Zunahme im vergangenen Jahr (+103%, 2016) – leider wieder abgenommen (-25%), kommt dennoch auf den 7. Platz. Dafür wurde bei uns die Rauchschwalbe wieder deutlich häufiger gezählt als im vergangenen Jahr (+116%). 

 

 

Entwicklungen werden sichtbar

Auch wenn bei der Stunde der Gartenvögel eine Platzierung der Vogelarten angegeben wird, eine präzise Aussage über die Häufigkeit des jeweiligen Vogels lassen die Daten leider nicht zu. Finden sich in den vorderen Rängen doch vor allem Vögel, die leicht ins Auge fallen. Sei es der freche Haus- oder Feldspatz, die in Schwärmen und ohne Scheu durch die Gärten ziehen. Auch die Amsel mit ihrem markanten Gesang entdeckt man leicht oben im Baumwipfel oder Hausdach. Die Elster fällt schon allein durch ihre Größe auf. Was die Aktion aber sehr gut abbildet, ist die Entwicklung der jeweiligen Arten über die Zeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Bestand von Wiesen- und Feldvögeln – wie diese Feldlerche – nimmt in den letzten Jahren bedrohlich ab.

Foto: Skylark

 

 

 

Auf dem 10. Rang landet deutschlandweit wie auch in Esslingen die Ringeltaube mit ihrem dumpfen und rhythmischen Reviergesang. In Esslingen verzeichnet der ehemalige Waldbewohner sogar einen Zuwachs von 37%.

 

Sorgenvögel

Für unsere Sorgenvögel Grünfink und Hausrotschwanz ist der Abwärtstrend deutschlandweit leider nicht gebremst. Auch wenn sie nur leichte Bestandsrückgänge aufweisen (-11% und -10%), so gehen sie doch kontinuierlich zurück. In Esslingen schaut es zumindest für den Hausrotschwanz erfreulicher aus, hier verzeichnet er nur einen Verlust von drei Prozent.

 

Der Hausrotschwanz gehört zu den ersten  Zugvögeln, die zu uns zurückkehren. (Foto: Fotonatur)
Der Hausrotschwanz gehört zu den ersten Zugvögeln, die zu uns zurückkehren. (Foto: Fotonatur)

 

 

Wie war der Winter?

Für unsere kleineren Garten-Mitbewohner wie Rotkehlchen und Zaunkönig, deren Bestand stark vom Verlauf des Winters abhängt, scheint er zumindest bundesweit betrachtet nicht zu hart gewesen zu sein. In Esslingen dagegen wurden beide um fast 35% weniger angetroffen als im vergangenen Jahr.

(Fotos: Rotkehlchen/M. Schäf, Zaunkönig/M. Delpho)

 

 

 

Eine Deutschland-Karte mit den Vögeln/Garten und eine Rangliste mit allen statistischen Daten stellt der NABU-Dachverband für Sie bereit.