Ergebnisse der Gartenvogelzählung 2013

Die deutschlandweite Vogelzählung „Stunde der Gartenvögel“ fand in diesem Jahr dank des Feiertags Christi Himmelfahrt ausnahmsweise über vier Tage statt: nämlich von 9. Mai bis 12. Mai.
Auf die bundesweite Beteiligung hatte der eine Tag mehr keinen Einfluss, möglicherweise aber auf die Beteiligung der Esslinger Bürger. Denn 235 Vogelfreunde haben Ihre Meldung abgegeben, das sind 44% mehr als im Vorjahr! Vielen Dank dafür.

 

Top 10 nahezu unverändert

Beliebter Gartenbewohner: die Amsel. Foto: Ludwichowski/NABU
Beliebter Gartenbewohner: die Amsel. Foto: Ludwichowski/NABU

Im Bereich der 10 am häufigsten gesichteten Vögel gibt es keine Überraschungen. Wie schon in den beiden Vorjahren führt der Haussperling das Feld ganz eindeutig an, mit im Schnitt etwa 5 Vögeln pro Garten. Dies ist durchaus nahe- liegend, da das gesellige Kerlchen meist in größeren Gruppen unterwegs ist.

 

Mit etwa 4 Vögeln pro Garten folgt auf Platz 2 die Amsel. Der vor zwei Jahren befürchtete Rück- gang aufgrund einer Virus-Epidemie scheint sich zum Glück nicht zu bewahrheiten – die Anzahl der gesichteten Amseln hat zugenommen.

 

Auf Rang 3 fliegt weiterhin die Kohlmeise, gefolgt von Ihrem Vetter, der Blaumeise. Beide tun sich gerne an den Futterplätzen in unseren Gärten gütlich, und nehmen auch Nistkästen gut an. Hängen doch auch Sie nächstes Jahr in Ihrem Garten oder Balkon einen Nistkasten auf – dann besuchen die putzigen Gesellen Sie bestimmt noch öfters!

 

Ungewohnter Frühjahrsgast: der Kernbeißer

Die auffälligste Änderung  in 2013 war die große Anzahl der Kernbeißer. 82 Vögel wurden gesichtet, das entspricht einem Kernbeißer in jedem zweiten Garten. Besonders bemerkenswert ist das deshalb, weil im Jahr 2012 kein einziger dieser scheuen Vögel im Kreis Esslingen gezählt wurde, und auch in den Vorjahren waren es maximal 3 Exemplare insgesamt. Der charakteristische Fink hat sich damit also von Null auf Rang 13 hoch katapultiert.
Dass dies nicht nur ein Esslinger Phänom ist, zeigen die bundesweiten Zahlen: über das gesamte Bundesgebiet verteilt hat sich die Anzahl der gezählten Kernbeißer vervierfacht.

Zum Brüten hier geblieben: der Kernbeißer. Foto: K. Mühlmann/NABU
Zum Brüten hier geblieben: der Kernbeißer. Foto: K. Mühlmann/NABU

Wie kommt das?

In unseren Breiten ist der Kernbeißer ein typischer Wintervogel. Er überwintert bei uns, zieht aber zum Brüten weiter nach Norden oder Osten. Die lange Kälte im Nordosten hat nun dazu geführt, dass die Vögel dieses Jahr nicht weitergeflogen sind. Zum Brüten sind sie also „notgedrungen“ einfach hier geblieben – und waren deshalb bei der Zählung im Mai überall präsent.

Prinzipiell zeigt sich dieser Effekt auch bei anderen Vögeln mit ähnlichem Zugverhalten, z.B. bei den verwandten Erlenzeisigen oder Gimpeln. Im Esslinger Umland war diese extreme Häufung aber nur beim Kernbeißer zu erkennen.

 

Wer mehr zu diesem Fink wissen will findert hier ein  Portrait des Kernbeißers

 

Ergebnisse in Zahlen

Übersicht der 15 verbreitetsten Esslinger Gartenvögel 2013:

Rang 2013
Rang 2012 Vogel Durchschnittliche Anzahl pro Garten
1 1 Haussperling 4,67
2 2 Amsel 3,77
3 3 Kohlmeise 2,94
4 4 Blaumeise 2,28
5 5 Elster 1,82
6 6 Star 1,36
7 8 Grünfink 1,12
8 7 Mehlschwalbe 1,06
9 9 Rabenkrähe 1,06
10 11 Buchfink 0,92
11 12 Hausrotschwanz 0,92
12 21 Türkentaube 0,64
13 nicht gesichtet Kernbeißer 0,63
14 15 Rotkehlchen 0,56
15 18 Mönchsgrasmücke 0,46

 

Sie suchen detaillierte Zahlen zu einem bestimmten Vogel oder einer bestimmten Region? Dann schauen Sie doch auf der Homepage des NABU-Dachverbandes vorbei - dort finden Sie jede Zahl und viele Infos zur Aktion:

 

Bundesweite Ergebnisse der Gartenvogelzählung